Rolf Persch | Rolf Kirsch
tatort | totart
Gemeinsames Buchprojekt von Rolf Persch und Rolf Kirsch von 2010 mit Texten von Persch und Blickprojektionszeichnungen von Kirsch von 1986 bis 2004.
Erfreulicherweise ist dieses Projekt 2019 nun endlich realisiert worden.
Rolf Kirschs Zeichenzyklen sind das
Ergebnis einer Auseinandersetzung mit
der Arbeitstechnik, die schon die alten
Meister als Hilfsmittel nutzten und
die nach ihrem angeblichen
Erfinder benannt ist: die Dürerscheibe.
Ein in einem Rahmen gefasstes Glas ist mit
einem Stativ vor das Gesichtsfeld des
Zeichners platziert, mit einem Stift geht
dieser den Umrissen seiner Umgebung nach.
Solcherart ausgestattet begann Kirsch bereits 1986 mit seinem Projekt, erstellte dann ab 2001 verschiedene Zyklen an Orten,
die zumeist dem Untergang geweiht waren.
Das Haus einer Künstlerkollegin in
Otzenrath/NRW beispielsweise, dass dem
Braunkohletagebau weichen sollte oder
die Künstlersiedlung „Haus Schwarzenberg“
an den Hacke´schen Höfen in Berlin-Mitte,
die von Investmentinteressen bedroht war.
Rolf Perschs Texte prallen auf diese
reduzierten, zum Teil mit äußerst
gebrochenen Strich dennoch präzise den Raum
wiedergebenden Zeichnungen mit ihren
lakonischen Windungen und verwandeln deren
Offenheit und Flüchtigkeit in einen
Assoziationsraum eigener Art.
„Raffiniert spielt Persch mit dem Klang
der Worte, die er genussvoll abschmeckt und
auf ihre Bedeutung überprüft.
Der behände Wechsel zwischen beiden Ebenen
zeigt wie Sprache funktioniert und welch
sinnliches Element sie ist.“
(Kölnische Rundschau)
Verlag: Edition Bar Real
ISBN: 978-3-9820847-1-8
Bestellung bei BoD